Neues Jahr, Neue Gewohnheiten
Frohes neues Jahr erstmal an alle Leser.
Endlich habe ich ein wenig Zeit mal wieder was hier ins Blog zu schreiben. Midori ist gerade am Baden und die Kinder sind beim Ex, daher habe ich etwas “Freizeit”. Leider wird es nicht reichen um einen kompletten Urlaubsbericht abzuliefern, daher werde ich den Eintrag auf später verschieben (evtl. Mitte/Ende nächster Woche, aber ohne Gewehr).
So, ein neues Jahr hat begonnen und seit letzten Donnerstag bin ich auch wieder am Arbeiten. Was ist anders? Nun, ich fahre seitdem nicht mehr mit dem Bus zum Bahnhof, sondern benutze jetzt Midoris altes Fahrrad (mit Kindersitz angeschraubt sowohl vorne als auch hinten - Midori hat von mir zu Weihnachten ein neues Mountainbike geschenkt bekommen, mit dem sie jetzt immer zum Bahnhof fährt).
Der Weg zum Bahnhof ist ungefähr 5km weit (laut Midori, ich habe nicht selbst gemessen) und dauert mit dem Fahrrad ungefähr 20 - 25 Minuten, je nach Verkehrs- und Wetterlage - der Bus braucht übrigens genau so lange. Apropos Wetter, natürlich werde ich bei Regen weiterhin den Bus nehmen, da bin ich einfach zu faul und empfindlich. :-P Aber mal generell zum Wetter: es ist hier in Matsubushi (Saitama-ken) ziemlich warm mit bis zu 10° am Tag und -1° in der Nacht. Da ich aber morgens um ca. 6:40-6:50 Uhr losfahre, ist es trotzdem recht frisch und ich ziehe mir immer schön Handschuhe, Schal, Mütze und dicke Socken an.
Mit dem Rad (jap.: 自転車 jitensha oder umgangsprachlich チャリ chari (ausgesprochen: chali)) ist nicht nur billiger als mit dem Bus (Fahrkarte für einen Weg Haus->Bahnhof ist ca. 3 Euro), sondern auch gesünder und sind wir mal ehrlich, was nimmt sich jeder zum Jahreswechsel für das neue Jahr vor?! Richtig! Gesünder zu leben, abzunehmen, mehr Sport zu machen, etc. Da ich unter der Woche so gut wie gar keine Zeit für sportliche Aktivitäten habe (ca. 4 Stunden Pendeln jeden Arbeitstag zerrt schon ganz gut), kommt mir das Fahrradfahren sehr entgegen.
Einzig wirkliches Problem ist das Finden eines Parkplatzes für das eigene Fahrrad um den Bahnhof herum. Wildparken kann man zwar machen, aber man riskiert, dass das Fahrrad dann vom Ordnungsamt einkassiert wird (geklaut wird hier so gut wie nicht, daher mache ich mir darum keine Sorgen - insbesondere bei so einem alten Mama-Rad wie dem, mit dem ich unterwegs bin).
Es gibt hier am Bahnhof aber, gottseidank, einen großen Parkplatzbereich für Roller, Mofas und Fahrräder und das Tagesticket kostet auch nur 2 Euro (200 Yen) - immer noch günstiger als das Busticket für einen Weg. Problem ist nur, dass da morgens, um kurz nach 7 Uhr, wenn ich am Bahnhof ankomme, direkt mal Rushhour/Hauptverkehrszeit für Radler ist. Also, was sollte man da am besten machen, um schnell einen Parkplatz möglichst nahe am Bahnhofseingang zu ergattern? Man sollte auf den letzten 50m bereits während der Fahrt seine Handschuhe ausziehen und direkt mal die 200 Yen, die man morgens vor Fahrtantritt passend vorbereitet in seine Hosen- oder Brusttasche gesteckt hat, zücken und dem Aufsehertypen am Eingang in die Hand drücken, dann kriegt man sofort sein Parkticket und kann sein Gefährt nahe am Parkplatz Ein-/Ausgang abstellen, sofern denn da noch Platz ist.
Die Fahrt selbst zum Bahnhof und am Abend zurück nach Hause ist recht angenehm. Es gibt so ein paar Schleichwege, so dass ich nicht die ganze Zeit neben der Hauptstrasse fahren muss. Auch sind viele Radwege, die genau neben der Hauptstrasse liegen, gut ausgebaut, also auch hier keine Probleme. Was aber Probleme macht sind die Regenrinnen neben dem Bürgersteig, insbesondere beim Rückweg, wenn es total dunkel ist (morgens ist es schon ab kurz nach 6 Uhr taghell - im Sommer kann es schon ab 4:30 Uhr hell sein), und man die paar Streckenabschnitte runterradelt, die halt sehr eng und nicht so gut befahrbar sind.
Man muss dazu wissen, dass es in Japan durchaus üblich ist, eine Regenrinne am/direkt neben dem “Bürgersteig” zu haben, die 15 bis 30cm tiefer ist als der Bürgersteig. Problem ist, dass diese Regenrinne nicht immer mit einem Gitter oder sonst wie abgedeckt ist, sondern offen da rumliegt, d. h. wenn man nicht aufpasst, dann kann man da mit dem Rad auch reinfahren/reinfallen und dann wird es schmerzvoll. Gottseidank habe ich das Problem nur an einem einzigen Straßenübergang, der sowieso sau eng und etwas gefährlich ist, daher passe ich da sowieso schon auf wie ein Luchs.
So, das erst Mal zu meinem Vorsatz für das neue Jahr 2012: gesünder leben durch mehr Bewegung am Gerät. :-) Ich hoffe, ihr habt euch auch ein paar Dinge vorgenommen für dieses Jahr!
Überhaupt wünschen wir Euch ein erfolgreiches und tolles Jahr 2012!!!
Bis zum nächsten Eintrag!
PS: 2012 ist übrigens das Jahr des Drachen: